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    Ahead of All Parting

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      Strange to no longer desire one’s desires. Strange

      to see meanings that clung together once, floating away

      in every direction. And being dead is hard work

      and full of retrieval before one can gradually feel

      a trace of eternity.—Though the living are wrong to believe

      in the too-sharp distinctions which they themselves have created.

      Angels (they say) don’t know whether it is the living

      they are moving among, or the dead. The eternal torrent

      whirls all ages along in it, through both realms

      forever, and their voices are drowned out in its thunderous roar.

      In the end, those who were carried off early no longer need us:

      they are weaned from earth’s sorrows and joys, as gently as children

      outgrow the soft breasts of their mothers. But we, who do need

      such great mysteries, we for whom grief is so often

      the source of our spirit’s growth—: could we exist without them?

      Is the legend meaningless that tells how, in the lament for Linus,

      wagende erste Musik dürre Erstarrung durchdrang;

      daß erst im erschrockenen Raum, dem ein beinah göttlicher Jüngling

      plötzlich für immer enttrat, das Leere in jene

      Schwingung geriet, die uns jetzt hinreißt und tröstet und hilft.

      the daring first notes of song pierced through the barren numbness;

      and then in the startled space which a youth as lovely as a god

      had suddenly left forever, the Void felt for the first time

      that harmony which now enraptures and comforts and helps us.

      DIE ZWEITE ELEGIE

      Jeder Engel ist schrecklich. Und dennoch, weh mir,

      ansing ich euch, fast tödliche Vögel der Seele,

      wissend um euch. Wohin sind die Tage Tobiae,

      da der Strahlendsten einer stand an der einfachen Haustür,

      zur Reise ein wenig verkleidet und schon nicht mehr furchtbar;

      (Jüngling dem Jüngling, wie er neugierig hinaussah).

      Träte der Erzengel jetzt, der gefährliche, hinter den Sternen

      eines Schrittes nur nieder und herwärts: hochauf-

      schlagend erschlüg uns das eigene Herz. Wer seid ihr?

      Frühe Geglückte, ihr Verwöhnten der Schöpfung,

      Höhenzüge, morgenrötliche Grate

      aller Erschaffung,—Pollen der blühenden Gottheit,

      Gelenke des Lichtes, Gänge, Treppen, Throne,

      Räume aus Wesen, Schilde aus Wonne, Tumulte

      stürmisch entzückten Gefühls und plötzlich, einzeln,

      Spiegel: die die entströmte eigene Schönheit

      wiederschöpfen zurück in das eigene Antlitz.

      enn wir, wo wir fühlen, verflüchtigen; ach wir

      atmen uns aus und dahin; von Holzglut zu Holzglut

      geben wir schwächern Geruch. Da sagt uns wohl einer:

      ja, du gehst mir ins Blut, dieses Zimmer, der Frühling

      füllt sich mit dir … Was hilfts, er kann uns nicht halten,

      wir schwinden in ihm und um ihn. Und jene, die schön sind,

      o wer hält sie zurück? Unaufhörlich steht Anschein

      auf in ihrem Gesicht und geht fort. Wie Tau von dem Frühgras

      hebt sich das Unsre von uns, wie die Hitze von einem

      THE SECOND ELEGY

      Every angel is terrifying. And yet, alas,

      I invoke you, almost deadly birds of the soul,

      knowing about you. Where are the days of Tobias,

      when one of you, veiling his radiance, stood at the front door,

      slightly disguised for the journey, no longer appalling;

      (a young man like the one who curiously peeked through the window).

      But if the archangel now, perilous, from behind the stars

      took even one step down toward us: our own heart, beating

      higher and higher, would beat us to death. Who are you?

      Early successes, Creation’s pampered favorites,

      mountain-ranges, peaks growing red in the dawn

      of all Beginning,—pollen of the flowering godhead,

      joints of pure light, corridors, stairways, thrones,

      space formed from essence, shields made of ecstasy, storms

      of emotion whirled into rapture, and suddenly, alone,

      mirrors: which scoop up the beauty that has streamed from their face

      and gather it back, into themselves, entire.

      But we, when moved by deep feeling, evaporate; we

      breathe ourselves out and away; from moment to moment

      our emotion grows fainter, like a perfume. Though someone may tell us:

      “Yes, you’ve entered my bloodstream, the room, the whole springtime

      is filled with you …”—what does it matter? he can’t contain us,

      we vanish inside him and around him. And those who are beautiful,

      oh who can retain them? Appearance ceaselessly rises

      in their face, and is gone. Like dew from the morning grass,

      what is ours floats into the air, like steam from a dish

      heißen Gericht. O Lächeln, wohin? O Aufschaun:

      neue, warme, entgehende Welle des Herzens—;

      weh mir: wir sinds doch. Schmeckt denn der Weltraum,

      in den wir uns lösen, nach uns? Fangen die Engel

      wirklich nur Ihriges auf, ihnen Entströmtes,

      oder ist manchmal, wie aus Versehen, ein wenig

      unseres Wesens dabei? Sind wir in ihre

      Züge soviel nur gemischt wie das Vage in die Gesichter

      schwangerer Frauen? Sie merken es nicht in dem Wirbel

      ihrer Rückkehr zu sich. (Wie sollten sie’s merken.)

      Liebende könnten, verstünden sie’s, in der Nachtluft

      wunderlich reden. Denn es scheint, daß uns alles

      verheimlicht. Siehe, die Bäume sind; die Häuser,

      die wir bewohnen, bestehn noch. Wir nur

      ziehen allem vorbei wie ein luftiger Austausch.

      Und alles ist einig, uns zu verschweigen, halb als

      Schande vielleicht und halb als unsägliche Hoffnung.

      Liebende, euch, ihr in einander Genügten,

      frag ich nach uns. Ihr greift euch. Habt ihr Beweise?

      Seht, mir geschiehts, daß meine Hände einander

      inne werden oder daß mein gebrauchtes

      Gesicht in ihnen sich schont. Das giebt mir ein wenig

      Empfindung. Doch wer wagte darum schon zu sein?

      Ihr aber, die ihr im Entzücken des anderen

      zunehmt, bis er euch überwältigt

      anfleht: nicht mehr—; die ihr unter den Händen

      euch reichlicher werdet wie Traubenjahre;

      die ihr manchmal vergeht, nur weil der andre

      ganz überhand nimmt: euch frag ich nach uns. Ich weiß,

      ihr berührt euch so selig, weil die Liebkosung verhält,

      weil die Stelle nicht schwindet, die ihr, Zärtliche,

      zudeckt; weil ihr darunter das reine

      Dauern verspürt. So versprecht ihr euch Ewigkeit fast

      of hot food. O smile, where are you going? O upturned glance:

      new warm receding wave on the sea of the heart …

      alas, but that is what we are. Does the infinite space

      we dissolve into, taste of us then? Do the angels really

      reabsorb only the radiance that streamed out from themselves, or

      sometimes, as if by an oversight, is there a trace

      of our essence in it as well? Are we mixed in with their

      features even as slightly as that vague look

      in the faces of pregnant women? They do not notice it

      (how could they notice) in their swirling return to themselves.

      Lovers, if they knew how, might utter strange, marvelous

      words in the night air. For it seems that everything

      hides us. Look: trees do exi
    st; the houses

      that we live in still stand. We alone

      fly past all things, as fugitive as the wind.

      And all things conspire to keep silent about us, half

      out of shame perhaps, half as unutterable hope.

      Lovers, gratified in each other, I am asking you

      about us. You hold each other. Where is your proof?

      Look, sometimes I find that my hands have become aware

      of each other, or that my time-worn face

      shelters itself inside them. That gives me a slight

      sensation. But who would dare to exist, just for that?

      You, though, who in the other’s passion

      grow until, overwhelmed, he begs you:

      “No more …”; you who beneath his hands

      swell with abundance, like autumn grapes;

      you who may disappear because the other has wholly

      emerged: I am asking you about us. I know,

      you touch so blissfully because the caress preserves,

      because the place you so tenderly cover

      does not vanish; because underneath it

      you feel pure duration. So you promise eternity, almost,

      von der Umarmung. Und doch, wenn ihr der ersten

      Blicke Schrecken besteht und die Sehnsucht am Fenster,

      und den ersten gemeinsamen Gang, ein Mal durch den Garten:

      Liebende, seid ihrs dann noch? Wenn ihr einer dem andern

      euch an den Mund hebt und ansetzt—: Getränk an Getränk:

      o wie entgeht dann der Trinkende seltsam der Handlung.

      Erstaunte euch nicht auf attischen Stelen die Vorsicht

      menschlicher Geste? war nicht Liebe und Abschied

      so leicht auf die Schultern gelegt, als wär es aus anderm

      Stoffe gemacht als bei uns? Gedenkt euch der Hände,

      wie sie drucklos beruhen, obwohl in den Torsen die Kraft steht.

      Diese Beherrschten wußten damit: so weit sind wirs,

      dieses ist unser, uns so zu berühren; stärker

      stemmen die Götter uns an. Doch dies ist Sache der Götter.

      Fänden auch wir ein reines, verhaltenes, schmales

      Menschliches, einen unseren Streifen Fruchtlands

      zwischen Strom und Gestein. Denn das eigene Herz übersteigt uns

      noch immer wie jene. Und wir können ihm nicht mehr

      nachschaun in Bilder, die es besänftigen, noch in

      göttliche Körper, in denen es größer sich mäßigt.

      from the embrace. And yet, when you have survived

      the terror of the first glances, the longing at the window,

      and the first walk together, once only, through the garden:

      lovers, are you the same? When you lift yourselves up

      to each other’s mouth and your lips join, drink against drink:

      oh how strangely each drinker seeps away from his action.

      Weren’t you astonished by the caution of human gestures

      on Attic gravestones? wasn’t love and departure

      placed so gently on shoulders that it seemed to be made

      of a different substance than in our world? Remember the hands,

      how weightlessly they rest, though there is power in the torsos.

      These self-mastered figures know: “We can go this far,

      this is ours, to touch one another this lightly; the gods

      can press down harder upon us. But that is the gods’ affair.”

      If only we too could discover a pure, contained,

      human place, our own strip of fruit-bearing soil

      between river and rock. For our own heart always exceeds us,

      as theirs did. And we can no longer follow it, gazing

      into images that soothe it or into the godlike bodies

      where, measured more greatly, it achieves a greater repose.

      DIE DRITTE ELEGIE

      Eines ist, die Geliebte zu singen. Ein anderes, wehe,

      jenen verborgenen schuldigen Fluß-Gott des Bluts.

      Den sie von weitem erkennt, ihren Jüngling, was weiß er

      selbst von dem Herren der Lust, der aus dem Einsamen oft,

      ehe das Mädchen noch linderte, oft auch als wäre sie nicht,

      ach, von welchem Unkenntlichen triefend, das Gotthaupt

      aufhob, aufrufend die Nacht zu unendlichem Aufruhr.

      O des Blutes Neptun, o sein furchtbarer Dreizack.

      O der dunkele Wind seiner Brust aus gewundener Muschel.

      Horch, wie die Nacht sich muldet und höhlt. Ihr Sterne,

      stammt nicht von euch des Liebenden Lust zu dem Antlitz

      seiner Geliebten? Hat er die innige Einsicht

      in ihr reines Gesicht nicht aus dem reinen Gestirn?

      Du nicht hast ihm, wehe, nicht seine Mutter

      hat ihm die Bogen der Braun so zur Erwartung gespannt.

      Nicht an dir, ihn fühlendes Mädchen, an dir nicht

      bog seine Lippe sich zum fruchtbarem Ausdruck.

      Meinst du wirklich, ihn hätte dein leichter Auftritt

      also erschüttert, du, die wandelt wie Frühwind?

      Zwar du erschrakst ihm das Herz; doch ältere Schrecken

      stürzten in ihn bei dem berührenden Anstoß.

      Ruf ihn … du rufst ihn nicht ganz aus dunkelem Umgang.

      Freilich, er will, er entspringt; erleichtert gewöhnt er

      sich in dein heimliches Herz und nimmt und beginnt sich.

      Aber begann er sich je?

      Mutter, du machtest ihn klein, du warsts, die ihn anfing;

      dir war er neu, du beugtest über die neuen

      Augen die freundliche Welt und wehrtest der fremden.

      THE THIRD ELEGY

      It is one thing to sing the beloved. Another, alas,

      to invoke that hidden, guilty river-god of the blood.

      Her young lover, whom she knows from far away—what does he know of

      the lord of desire who often, up from the depths of his solitude,

      even before she could soothe him, and as though she didn’t exist,

      held up his head, ah, dripping with the unknown,

      erect, and summoned the night to an endless uproar.

      Oh the Neptune inside our blood, with his appalling trident.

      Oh the dark wind from his breast out of that spiraled conch.

      Listen to the night as it makes itself hollow. O stars,

      isn’t it from you that the lover’s desire for the face

      of his beloved arises? Doesn’t his secret insight

      into her pure features come from the pure constellations?

      Not you, his mother: alas, you were not the one

      who bent the arch of his eyebrows into such expectation.

      Not for you, girl so aware of him, not for your mouth

      did his lips curve themselves into a more fruitful expression.

      Do you really think that your gentle steps could have shaken him

      with such violence, you who move like the morning breeze?

      Yes, you did frighten his heart; but more ancient terrors

      plunged into him at the shock of that feeling. Call him …

      but you can’t quite call him away from those dark companions.

      Of course, he wants to escape, and he does; relieved, he nestles

      into your sheltering heart, takes hold, and begins himself.

      But did he ever begin himself, really?

      Mother, you made him small, it was you who started him;

      in your sight he was new, over his new eyes you arched

      the friendly world and warded off the world that was alien.

      Wo, ach, hin sind die Jahre, da du ihm einfach

      mit der schlanken Gestalt wallendes Chaos vertratst?

      Vieles verbargst du ihm so; das nächtlich-verdächtige Zimmer

      machtest du harmlos, aus deinem Herzen voll Zuflucht

      mischtest du menschlichern Raum seinem Nacht-Raum hinzu.

      Nicht in die Finsternis, nein, in dein näheres Dase
    in

      hast du das Nachtlicht gestellt und es schien wie aus Freundschaft.

      Nirgends ein Knistern, das du nicht lächelnd erklärtest,

      so als wüßtest du längst, wann sich die Diele benimmt …

      Und er horchte und linderte sich. So vieles vermochte

      zärtlich dein Aufstehn; hinter den Schrank trat

      hoch im Mantel sein Schicksal, und in die Falten des Vorhangs

      paßte, die leicht sich verschob, seine unruhige Zukunft.

      Und er selbst, wie er lag, der Erleichterte, unter

      schläfernden Lidern deiner leichten Gestaltung

      Süße lösend in den gekosteten Vorschlaf—:

      schien ein Gehüteter … Aber innen: wer wehrte,

      hinderte innen in ihm die Fluten der Herkunft?

      Ach, da war keine Vorsicht im Schlafenden; schlafend,

      aber träumend, aber in Fiebern: wie er sich ein-ließ.

      Er, der Neue, Scheuende, wie er verstrickt war,

      mit des innern Geschehns weiterschlagenden Ranken

      schon zu Mustern verschlungen, zu würgendem Wachstum, zu tierhaft

      jagenden Formen. Wie er sich hingab—. Liebte.

      Liebte sein Inneres, seines Inneren Wildnis,

      diesen Urwald in ihm, auf dessen stummem Gestürztsein

      lichtgrün sein Herz stand. Liebte. Verließ es, ging die

      Ah, where are the years when you shielded him just by placing

      your slender form between him and the surging abyss?

      How much you hid from him then. The room that filled with suspicion

      at night: you made it harmless; and out of the refuge of your heart

      you mixed a more human space in with his night-space.

      And you set down the lamp, not in that darkness, but in

      your own nearer presence, and it glowed at him like a friend.

      There wasn’t a creak that your smile could not explain,

      as though you had long known just when the floor would do that …

      And he listened and was soothed. So powerful was your presence

      as you tenderly stood by the bed; his fate,

      tall and cloaked, retreated behind the wardrobe, and his restless

     
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